
Nordrhein-Westfalen Zu wenig Regen: NRW droht extrem trockener Frühling
NRW droht der dritttrockenste Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, deutschlandweit könnte es sogar der trockenste werden.
In den kommenden 14 Tagen ist kein Regen in Sicht, so prognostiziert es die WDR-Wetterredaktion. Damit wird dieser Frühling voraussichtlich außergewöhnlich trocken bleiben. Nur in den Jahren 2011 und 1893 war der Frühling bei uns noch trockener.
Deutschlandweit war es noch trockener
NRW steht dabei verhältnismäßig gut da: Die Niederschläge in den Osterferien haben hier zwischenzeitlich für etwas Entspannung gesorgt. In weiten Teilen von Deutschland blieb der Regen aus, deshalb wird es deutschlandweit wahrscheinlich sogar der trockenste Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen.
Wie trocken der Frühling im historischen Vergleich wird, hängt davon ab, ob und wie viel Regen Ende Mai noch kommt. Denn vorerst bleibt es trocken, in der letzten Maiwoche könnte es aber Regen geben. Der Frühling umfasst dabei die kompletten Kalendermonate März bis Mai.
Waldbrandgefahr ist erhöht
Die Gefahr, dass durch unvorsichtiges oder fahrlässiges Verhalten Waldbrände ausgelöst werden, ist entsprechend hoch. Der Waldbrandgefahren-Index des Deutschen Wetterdienstes liegt bei Stufe drei bis fünf - das entspricht einer mittleren bis sehr hohen Gefahr.
Noch etwas höher liegt der Graslandfeuer-Index, bei dem es um Gestrüpp in Bodennähe geht. Der zeigt aktuell Stufe vier bis fünf, weil es viel trockene Vegetation am Boden gibt, die leicht entzündlich ist.
Bereits Anfang April gab es mehrere Waldbrände in NRW, nachdem es im Februar und März kaum geregnet hatte. "Es ist erschreckend, wie früh es in diesem Jahr zu Vegetationsbränden kommt", sagte Ulrich Laschet, Sprecher der Feuerwehr Köln, schon da gegenüber dem WDR.
Pegelstände werden weiter sinken
Der ausbleibende Regen wirkt sich auch auf die Pegelstände der Flüsse in NRW aus. Viele kleinere Flüsse und Bäche haben schon jetzt für diese Jahreszeit ungewöhnliches Niedrigwasser und die Pegelstände sinken weiter.
Auch der Rhein verliert an Höhe, da es im gesamten Einzugsgebiet keinen Regen gibt. Aktuell liegt die Pegelhöhe in Köln bei etwa zwei Metern und könnte am letzten Maiwochenende bei nur noch 140 cm liegen, so die Berechnung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
Solche Pegelstände sind laut WDR-Wetterredaktion am Ende eines trockenen Sommers durchaus möglich - für das Frühjahr sind sie aber absolut unüblich. Das bestätigt auch Benjamin Sinaba vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein: "Die Wahrscheinlichkeit ist schon gegeben, dass es in der Schifffahrt zu weiteren Einschränkungen kommt."
Erste Talsperren mit wenig Wasser
Viele Flusspegel werden mit Wasser aus Talsperren gestützt, so wird der Weserpegel aktuell durch Wasser aus dem Edersee stabilisiert. Aber: Auch einige Talsperren haben bereits niedrige Wasserstände für diese Jahreszeit. So ist die Wuppertalsperre zu weniger als 50 Prozent gefüllt - normal wären um die 90 Prozent. Das kann ein Problem werden, sollte auf den trockenen Frühling ein trockener Sommer folgen.
Unsere Quellen:
Über das Thema berichten wir am 13.5.2024 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit Ostwestfalen-Lippe, 19.30 Uhr.