Schleswig-Holstein Europäische Wildkatze nach Jahrhunderten zurück in SH
Eine Europäische Wildkatze ist offenbar nach Schleswig-Holstein zurückgekehrt. Wildkameras fotografierten das Tier, so das Landesamt für Umwelt. Die Wildkatze galt hierzulande lange als ausgestorben.
Frühere Aufnahmen hatten bereits den Verdacht geweckt - am Donnerstag (15.5.) bestätigt das Landesamt für Umwelt (LfU): In Schleswig-Holstein hält sich wieder eine Europäische Wildkatze auf. Nach Jahrhunderten der Abwesenheit habe man die "Felis sylvestris" im Kreis Herzogtum Lauenburg fotografieren können. Und die Qualität der jüngsten Aufnahmen sei für den sicheren Nachweis der Art ausreichend.
Wildkatze wegen Waldvernichtung ausgestorben
Laut dem LfU gab es die Europäische Wildkatze früher oft im Wald. Doch schon im Mittelalter galt sie demnach als ausgestorben, da die Waldvernichtung ihren Lebensraum zerstört hatte. In den letzten Jahren breiteten sich Wildkatzen dann wieder Richtung Norden aus - derzeit bis zur Lüneburger Heide. Nun sei klar, dass zumindest ein Tier den Weg über die Elbe nach Schleswig-Holstein geschafft hat.
Im Gegensatz zur Hauskatze ist das Fellmuster und die Farbe des Fells der Europäischen Wildkatze laut BUND eher verwaschen. Zudem seien die Haare länger als bei der Hauskatze. Der Schwanz des Tieres wird als buschig beschrieben - der Kopf als wuchtig.
Laut BUND bilden die großen Waldgebiete der Mittelgebirge den typischen Lebensraum einer Wildkatze in Mitteleuropa. In Deutschland wird der gesamte Bestand der Art auf etwa 8.000 Tiere geschätzt - in Niedersachsen hielten sich im vergangenen Jahr laut BUND rund 800 Exemplare auf.
Die Europäische Wildkatze gilt international laut IUCN zwar als "nicht gefährdet", auf der nationalen Roten Liste vom Bundesamt für Naturschutz wird sie jedoch als "gefährdet" eingestuft. Im Bundesjagdgesetz gilt sie als "jagdbare Art", jedoch mit ganzjähriger Schonzeit und Hegepflicht.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Schleswig-Holstein Magazin | 15.05.2025 | 19:30 Uhr
