
Schleswig-Holstein THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt erledigen "Hausaufgaben" souverän
Handball-Rekordmeister THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt haben sich im Kampf um die internationalen Startplätze in der Bundesliga schadlos gehalten. Die "Zebras" schlugen den TBV Lemgo Lippe mit 35:29 (18:17), Flensburg siegte bei der HSG Wetzlar 34:28 (17:15).
Damit liegt die SG in der Tabelle dank der besseren Tordifferenz weiter vor den punktgleichen Kielern. Das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden schleswig-holsteinischen Landesrivalen um die Qualifikation für die European League dürfte bis zum Saisonende anhalten. Der Meisterschaftszug ist für beide Clubs bei bereits sechs Zählern Rückstand auf das Führungsduo Füchse Berlin/MT Melsungen wohl bereits abgefahren.
Flensburg in Wetzlar mit Anlaufproblemen
Sechs Pleiten und vier Remis nach nun 29 Partien sind im Falle Flensburgs einfach zu viel, um nach den Sternen greifen zu können. Und in Wetzlar sah es zunächst so aus, als sollte Niederlage Nummer sieben dazukommen. Denn nach neun Minuten schlug ein 2:6-Rückstand für die Norddeutschen zu Buche. Im Angriff war bis dahin so gut wie gar nichts bei der SG zusammengelaufen.
HSG Wetzlar - SG Flensburg-Handewitt 28:34 (15:17)
Tore HSG Wetzlar: Mappes 9, Norberg 6, Novak 5/2, Ahouansou 3, Meyer Ejlersen 2, Vranjes 2, Cavor 1
SG Flensburg-Handewitt: E. M. Jakobsen 11/4, Jörgensen 5, Golla 4, Larsen 4, Gottfridsson 3, Kirkelökke 3, L. K. Möller 3, J. Hansen 1
Zuschauer: 3.750
Doch es zeugt von der Klasse und Moral der Flensburger, dass sie anschließend die Taktzahl enorm erhöhen konnten. Mit einem 4:0-Lauf glichen sie zum 6:6 aus (13.), bald darauf gingen die Gäste dann erstmals in Führung, als Johan Hansen zum 11:10 traf (19.). Richtig absetzen konnte sich das Team von Coach Aleš Pajović anschließend vorerst aber nicht, obwohl es zwischenzeitlich mit drei Treffern in Führung gelegen hatte (15:12/25.).
Nach der Halbzeit stemmten sich die Hausherren weiter leidenschaftlich gegen die drohende Pleite. Es blieb für Flensburg ein Kraftakt, die Hessen auf Distanz zu halten. Dank der Paraden von Keeper Kevin Möller sowie der Treffsicherheit von Linksaußen Emil Jakobsen - mit elf Treffern erfolgreichster SG-Schütze - konnten die Schleswig-Holsteiner ihren Vorsprung auf fünf Treffer ausbauen (31:26) und damit für klare Verhältnisse sorgen.
THW gegen Lemgo mit dem längeren Atem
Kiel wurde von Lemgo, das zuletzt Flensburg mit 34:29 geschlagen hatte, wie erwartet lange alles abverlangt. Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha wurde von den Ostwestfalen in der Deckung immer wieder vor schwierige Aufgaben gestellt und musste im Angriff selbst häufig großen Aufwand betreiben, um zu Torerfolgen zu kommen. Daran trug auch Gäste-Keeper Constantin Möstl Schuld, der einige freie THW-Würfe prächtig parierte.
THW Kiel - TBV Lemgo Lippe 35:29 (18:17)
Tore THW Kiel: Madsen 11, Johansson 9, Zerbe 4/2, Duvnjak 3, Wiencek 3, Dahmke 2, Bilyk 1, E. Ellefsen a Skipagotu 1, Pabst 1
TBV Lemgo Lippe: S. Zehnder 9/5, Suton 7/1, Hutecek 5, N. Versteijnen 3, Schagen 2, Simak 2, Wagner 1
Zuschauer: 9.989
Zwischenzeitlich sah es zwar es bei einer Drei-Tore-Führung (16:13/25.) zwar so aus, als könne sich Kiel etwas absetzen. Aber die Gäste, die bei einem Sieg noch einmal leise von der Europapokal-Qualifikation hätten träumen können, ließen sich zunächst nicht abschütteln.
Bis Mitte des zweiten Abschnitts mussten die THW-Fans um einen Erfolg ihrer Schützlinge bangen. Dann konnten die Norddeutschen zulegen, während sich bei den Gästen die Fehler häuften. Der Rekordchampion zog auf 31:25 davon (52.) und brachte diesen Vorsprung ungefährdet ins Ziel.
Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 15.05.2025 | 23:03 Uhr