Storch mit Nachwuchs im Nest.

Schleswig-Holstein Trockenheit: Warum Störche manchmal ihre eigenen Küken fressen

Stand: 15.05.2025 15:14 Uhr

Seit Februar hat es in Schleswig-Holstein kaum geregnet. Die Böden sind ausgetrocknet. Störche finden zum Teil nicht mehr genug Futter für ihre Küken. Laut NABU ist die Situation aber nicht dramatisch.

Störche fressen gelegentlich ihre eigenen Jungen - ein Verhalten, das laut Jörg Heyna vom Naturschutzbund (NABU) natürlich ist. Vor allem während Dürrephasen reicht das Futter, das die Muttertiere finden, nicht für alle Jungtiere. So sei es auch aktuell so, dass Regenwürmer als Hauptnahrung fehlen und Käfer nicht in ausreichender Menge gesammelt werden können.

Dass Jungtiere dann von ihren Eltern gefressen oder aus dem Horst geworfen werden, sei keine Seltenheit. Die Eltern fressen dann manchmal die kleinsten ihrer Jungtiere, um die gewonnene Energie selbst zu nutzen. Laut NABU sind das natürliche Prozesse, die keinen Grund zur Sorge bieten.

Storch mit Nachwuchs im Nest.

Ist das Nahrungsangebot nicht gut, fressen Störche gelegentlich ihre schwächsten Jungen.

Sorgen um die Population hat der NABU derzeit jedoch nicht. Durchschnittlich legen Störche laut NABU etwa fünf Eier, die sie ausbrüten. Um den aktuellen Bestand an Störchen im Land auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten, müsste jedes Storchenpaar 1,5 Jungtiere pro Jahr großziehen. In Schleswig-Holstein ist der Brutbestand an Störchen laut Heyna aktuell so hoch, wie seit den 1970er-Jahren nicht mehr.

Frauke Mohrwinkel vom Michael-Otto-Institut im NABU Bergenhusen im Kreis Schleswig-Flensburg konnte dieses Jahr das Verhalten noch nicht beobachten. In Schleswig-Holstein hatte zuletzt ein Storchenpaar in Oering (Kreis Segeberg) alle drei bisher geschlüpften Küken gefressen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 15.05.2025 | 16:30 Uhr